Entlang der Tara |
Nach ein paar unnötigen Umwegen sind wir auf der richtigen Straße Richtung Norden. Schon vor der slowenischen Grenze begegnen wir vielen Harleys. Wir haben eine schöne „Abschlusstour“ geplant über kleine Straßen zurück durch Slowenien. Im unteren Bereich des Soccatals kehren wir wieder in unsere „Stammpizzeria“ ein. Ein ganz kleiner Laden direkt an der Straße. Das Essen ist wieder mal spitze und sehr günstig. Hier fahren jetzt ungewöhnlich viele Harleys rum. Das sind die Ausläufer des großen, jährlichen Motorradtreffens am Faaker See mit 70000 Motorrädern. Die Harleyfahrer, das ist eine Motorradfahrergattung die andere Fabrikate grundsätzlich nicht grüßen. Ich brauch das auch nicht, aber man merkt dass sie etwas Besseres sein wollen und sich mit so lächerlichen Reiseendurofahrern wie uns nicht gerne beschäftigen. Etwas weiter wieder unsere „Stammbadestelle“ an der Socca. Etwas abseits, über einen kleinen Schotterweg ans Ufer. Heute sind wir ganz alleine hier - super.
Das Soccatal rauf bis zum Vrsic-Pass. (Wikipedialink)
Über den Vrsic haben wir die Nase voll und lassen es mal etwas gehen. Wir sind knallvoll beladen. Die Harleys machen ja nur einen Tagesausauflug vom Faaker See und haben kein Gepäck. Man muss jetzt fairer Weise dazu sagen dass wir die letzten 3 Wochen jeden Tag Motorrad gefahren sind. Manchmal weite Strecken und teilweise über anspruchsvolle Pisten. Deshalb sind Claudia und ich jetzt optimal aufeinander eingespielt, in best condition ! Die Harleys, aber auch die Supersportler haben in den engen, gepflasterten Kehren des Vrsic keine Chance gegen uns. Sie holen auf den Geraden zwar immer wieder auf, aber in den Kurven sind wir mit unseren kleinen Mopeds (Trotz schwerem Gepäck und Stollenreifen !) immer wieder schneller rum. Wir sind eigentlich echt keine Heizer, eher „Endurowanderer“, aber dieser kleine Wettbewerb hat uns beiden doch sehr großen Spaß bereitet. Vielleicht wäre es cool gewesen einfach mit den Jungs an den Faaker See zu fahren und noch einen zu bölken. Denn in Kärnten schlagen wir wieder auf den harten Boden der Realität auf. Unser Transporter ist auch noch da. Abladen, Duschen. Freitagabends gibt es um 20:30 Uhr in diesem Ort am Pressegersee und der ganzen näheren Umgebung nichts mehr zu essen. Wir fragen nach und müssten etwa 40km fahren um ein Restaurant zu finden was mit Sicherheit noch geöffnet hat. Wahnsinn. Claudia ist ziemlich sauer. Dummerweise haben wir beide vorher schon ein-zwei „Tourending-Bier“ getrunken und dürfen beide nicht mehr fahren. Ich hatte in kühner Hoffnung ersonnen dass wir ja mal in den nächsten Ort trampen könnten. Claudia ist nicht so begeistert aber ich überrede sie. Wir stehen eine halbe Stunde an der Straße und halten die Daumen raus. Da kommen auch genug Dosen vorbei, aber alle geben eher Gas wenn sie uns sehen. Wir geben es auf, bekommen noch einen sehr unfreundlichen halben Liter Bier in einem Gasthaus am See. Wir Prägen uns diesen Eindruck von Kärnten für immer in unser Gedächtnis ein und legen uns hungrig ins Bett. Ich hab noch ein paar Pistazien im Tankrucksack die jetzt dran glauben müssen. „Back in Reality“. Dementsprechend verduften wir am nächsten Morgen sehr schnell, nachdem wir das Frühstücksbuffet komplett geplündert haben. Sind um 20:30 Uhr wieder in Siegen und brauchen noch etliche Tage um uns mit der „normalen“ Welt wieder abzufinden. WAS FÜR `NE GEILE TOUR ! Wir haben zwar keinen Wolf, keinen Bären, keinen Adler und keine Schildkröte gesehen, das ist eigentlich etwas unbefriedigend. Aber es war insgesamt eine superschöne Tour, vielleicht sogar die schönste überhaupt bislang, und der Erholungsfaktor war sehr hoch ! Wir freuen uns schon auf die nächste Tour: Claudia & Frank, (Freewind & Transalp)
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